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Channel: Wulfs Steigerstube
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gemeinsamer Ausflug der Bergleute und ihrer Partner nach Schlema und Schneeberg

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Am 14.Juni 2012,genau nach 5 Jahre der Gründung des
Verein zur Förderung der bergmännischen Tradition e.v.” Wulfs Steigerstube ” wurde ein gemeinsamer Ausflug der Bergleute und ihrer Partner nach Schlema und Schneeberg durchgeführt.Ich konnte als Gast an dieser erlebnisreichen Exkursion teilnehmen.
Dafür bedanke ich mich.
Das Uranmuseum in Schlema und die beeindruckende Seilfahrt in der Schachtanlage ” Weißer Hirsch ” Schneeberg waren gelungene Höhepunkte.
Ich möchte dem Vorstand dieses Vereins danken.
Sooft ich dort teilnehmen konnte, habe ich immer gesehen, dass dem Namen des Vereins durch den Vorstand und allen Mitgliedern, größte Ehre gemacht wird.
Das kann aber nur gelingen,wenn die Menschlichkeit an erster Stelle steht und das ist hier so.

Danke nochmal
und ein herzliches


Glück-Auf !
Karlheinz Gründel


weitere Informationen über die Wismut

Vereinsausfahrt 14.06.2012 nach Schlema und Schneeberg

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Vereinsausfahrt 14.06.2012 nach Schlema und Schneeberg
Gemeinsamer Ausflug anlässlich unseres 5.Jahrestages der „ Wulfs Steigerstube „ Die Traditionsstätte „Wulfs Steigerstube“ in Seelingstädt feierte am 14.06.2012 ihren 5.Jahrestag. Aus diesen Anlass starteten wir einen Tagesausflug mit Vereinsmitgliedern und Gästen nach Bad Schlema und Schneeberg. Auf den Spuren der Bergbaugeschichte im Erzgebirge stand der Vortrag des Leiters des Uranbergbaumuseums Hermann Meinel im KH „Aktivist“ Bad Schlema. Geschichte des Radiumbades Schlema – Wismutbergbau und Wiederaufbau des Kurbetriebes. Anschließender Rundgang durch die umfangreiche Ausstellung des Museums. Höhepunkt des Tages, der Besuch der „Fundgrube Weißer Hirsch“ in Schneeberg. Herzlich empfangen im Saal des Huthauses. Der Geschäftsführer der Bergsicherung Schneeberg Markscheider Dipl. Ing. Bernd Schönherr begrüßte uns und gab einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens. Anschließend Information zur bevorstehenden Seilfahrt auf den Fürstenstollen in ca. 51 Meter Teufe. Die Seilfahrt in das historische Grubenfeld unterhalb der Stadt Schneeberg war ein besonderes Ereignis. Den kleinen Förderkorb für 4 bis 6 Personen im tonnlägigen Schacht betrachteten die meisten Gäste mit viel Respekt. Unten angekommen erwartete uns ein Bergbau des 17. Jahrhundert. Alles in allen, eine informative und schöne Veranstaltung.

 Glück Auf Klaus Mehlhorn



Geraer Kumpel zu Gast in Wulf´s Steigerstube

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Geraer Kumpel zu Gast in Wulf´s Steigerstube
Gera/Seelingstädt    (KA).  Die Überraschung war gelungen:  Das im Keller eines Privathauses in Seelingstädt eine Steigerstube existiert, hatten  sich die Mitglieder der Interessengruppe Wismut-Bergbaugeschichte  des Kulturbundes Gera nicht vorstellen können. Sie besuchten erstmals Wulfs Steigerstube, das kleine private Bergbau-museum. Die Geschichte dieser Stube ist eine Besondere. Sie kann nur vor Ort erzählt werden. Dazu gehört die räumliche Enge, der leichte Geruch von feuchter Erde, der Harzduft des Ausbauholzes, etwas Split auf dem Boden, glattgewetzte Holzbänke und eine Fülle von bergmännischen Gerät, das der Kumpel trug, wenn er zu seinem Arbeitsort fuhr. In einem separaten Raum sind Schriftstücke aus der Geschichte des Bergbaubetriebes Schmirchau ausgestellt. Dieser Betrieb hatte für den Thüringer Wismut-Bergbau eine besondere Bedeutung. Schmirchau war ein Markenzeichen. Es bedeutete hohe Arbeitsmoral, Wertschätzung der Gemeinschaft, Kollegialität und Zuverlässigkeit, wie sie heute kaum vorstellbar ist. Beachtlich ist auch die Sammlung  bergmännischer Werkzeuge vom Erzhammer über Wetterprüfgeräte bis zum Geleucht. Das Engagement, mit dem die Vereinsmitglieder ihre „Steigerstube“ ausgebaut haben und an deren Vervollkommnung arbeiten, hat die Geraer sehr beeindruckt. Der Verein sei kein loser Haufen, der sich zum gelegentlichen Bier hier einfindet. Hier werden Erinnerungen gepflegt, die besser mit dem Wort Tradition, die sich gerade erst herausgebildet hatte, als sie – scheinbar – schon wieder nicht mehr benötigt wurde.

Wer erinnert sich ? Juni 1947

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Im Befehl von General Malzew Nr.: 115 vom 3.06.1947 wurden zahlreiche Festlegungen, Veränderungen und Verbesserungen für die Bergleute festgeschrieben.
Zum Beispiel die Erhöung der Fleischration um 1000 Gramm
 Einführung der zusätzlichen Milch- und Käseversorgung. Abhängig von der Anzahl der gearbeiteten Schichten.
Wenn die Norm erfüllt wurde gab es ein festgelegtes Limit von Zigaretten.

 Die Ausgabe von warmen Essen war an die Erfüllung und Übererfüllung der Norm gebunden. Da über 2/3 der Belegschaft nicht in den Genuß von warmen Essen gekommen sind gab es große Unruhe unter der Belegschaft. In diesem Befehl wurde diese Anordnung zurück genommen.

Die Erfüllung der Norm und deren Übererfüllung wurden weiterhin sehr honoriert. Es wurden Prämienpakete ausgegeben. Es gab weiterhin Zigaretten zusätzlich zu denen welche die Kumpel sowieso bekommen haben.



Ob es noch Zeitzeugen gibt ? Welche Ihre Geschichte und Erlebnisse aus dieser Zeit uns erzählen können?
 

Grubenlampe wurde eingeweiht

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Grubenlampe2

Ich besuchte gemeinsam mit unserer Vereinsvorsitzenden Kerstin Rathsmann und den ehemaligen Bergarbeitern Günter Ritter und Klaus Tulke, die Einweihungsveranstaltung auf der Schmirchauer Höhe am 30.Juni 2012. Der Granitstein am Eingang des Grubengeleuchts trägt eine Tafel mit den passenden Worten: „Keine Zukunft ohne Vergangenheit“ .

Grubenlampe3

Worte, die auch die Grundlage unserer Vereinsarbeit sind. Aufarbeitung der Vergangenheit mit den ehemaligen Bergarbeitern und den Bewohnern der betroffenen Gebiete. Die junge Generation soll erfahren wie der Uranbergbau hier stattgefunden hat, aus den erlebten der Zeitzeugen. Die begehbare Landkarte mit den Namenssteinen fand natürlich großes Interesse. Viele suchten nach Namen ehemaliger Arbeitskollegen und in kleinen Gruppen wurden Erinnerungen ausgetauscht. Ein Zeichen der großen Kameradschaft während  ihrer Berufstätigkeit in der SDAG Wismut.  Revierleiter oder Hauer, Arbeiter oder Ingieneur, alle sind stolz auf den Platz der Erinnerung an den 40jährigen Uranbergbau in Thüringen. Das zeigt die große Anzahl der Besucher. Es war ein schönes Erlebnis.

Grubenlampe4

Glück Auf
KM



kurze Mitteilung zum Besuch von Wulfs-Steigerstube am o8.o7.2012

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Durch die Einladung von Prof. Dr. Bernd Freyer erhielt ich die Gelegenheit, Wulfs -Steigerstube und damit den Verein in Seelingstädt kennen zu lernen. Ich war sehr beeindruckt von der Örtlichkeit und dem hohen Niveau.

 

Der Vortrag von Rainer Karlsch war sehr interessant, zu mal er zusätzliche Informationen zur Thematik in seinem Buch gab. Das betraff vor allem die Darlegungen über den Uranabbau außerhalb der ehemaligen DDR. Einige Informationen dazu waren auch für mich neu.

 

Sehr gut fand ich die anschließende Diskussion zum Thema, aber auch die Meinungen über vorhandene Defizite im Buch von den anwesenden Teilnehmern, die in der überwiegenden Anzahl ehemalige Wismut- angehörige und damit Zeitzeugen waren.

 

Mein Fazit, die Darstellungen in den Büchern von R.Boch und R.Karlsch sind interessant dargelegt, überwiegend gut recherchiert, hätten aber bei mehr Recherchen mit den Zeitzeugen der ehemaligen Wismut noch detaillierter, exakter und identischer sein können.

 

 

Dieter Kohlberg


BB Beerwalde und Generaldirektion

3.Tag des Zweites Bergbau- und Aufbereitungstechnisches Kolloquium

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Kurz vor Beginn der Veranstaltung öffnete der Wettergott noch einmal all seine Schleusen. Schlagartig waren die Organisatoren gezwungen umzudisponieren. Alle packen mit an und der im Freien geplante Teil der Veranstaltung wurde kurz entschlossen mit in die Steigerstube verlegt.


Organisiert wurde dieser Vortrag von Prof. Dr. Bernd Freiyer. Er eröffnete pünktlich um 14:30 Uhr als Moderator die Lesung mit Dr. Rainer Karlsch.


Zusammen gerechnet repräsentieren die Zuhörer der Lesung einige 100 Jahre Erfahrung im Uranbergbau.
Trotzdem gelang es Dr. Rainer Karlsch sein Publikum mit vielen neuen Details und Geschichten des Uranbergbaus zu fesseln und zu verblüffen.



Er begann mit einem geschichtlichen Abriss über den Uranbergbau in der Welt. Mit Beginn der Förderung in Belgischkongo bis hin zur Entwicklung in den USA . Dabei war es unter anderem interessant zu erfahren, dass die USA in der Mitte des vorigen Jahrhunderts abhängiger von Uranimporten waren als die UdSSR.Wir erfuhren Neues und Unbekanntes über die Unterschiede in den verschiedenen Uranerzabbaugebieten weltweit. Aber auch über die vielen parallelen Bedingungen, Zustände und Gepflogenheiten welche sich in diesen Gebieten etabliert haben. Das war schon erstaunlich, zumal wenn man bedenkt wie abgeschlossen und geheim die Wismut im Prinzip agiert hat.
In der sich anschließenden Diskussion wurde vom Autor die einzigartige Stellung der Wismut im sozialen Bereich bestätigt. In keinem anderen Uranbergbaugebiet der Welt gab es höhere soziale Standards bzw. Leistungen. Das war natürlich nicht vom ersten Tag an so. Jedoch schon relativ früh in der Geschichte Wismut wurden die sozialen Leistungen Schritt für Schritt verbessert. Das betraf nicht nur das Gesundheitswesen sondern auch Kultur, Sport und Urlaub.



Die anwesenden ehemaligen Bergleute, welche die in den Büchern geschilderten Situationen und Ereignisse zum Teil mit erlebt und mitgestaltet haben, sparten nicht mit Lob an dem Werk von Dr. Rainer Karlsch, wobei sie natürlich noch vieles ergänzen könnten und einige Details anders bewerten. Unter allen Teilnehmern wird die einhellige Meinung vertreten dass das Buch „Uranbergbau im kalten Krieg“ eines der objektivsten Werke über die Wismut ist.
Abschließend im Gespräch erklärte Dr. Rainer Karlsch dass er aus dieser Diskussion viele Anregungen mit nachhause nehmen wird. Die Diskussion mit so viel Wismutkompetenz an einem Tisch ist auch für ihn nicht alltäglich und hat ihm Spaß gemacht.


mit herzlichen Worten dankt die Vorsitzende Kerstin Rathmann Herrn Dr. Karlsch für den gelungenen Vortrag.
Damit gingen drei besondere Tage zu Ende.
Großer Dank gilt nicht nur allein den Organisatoren der Vorträge sondern auch der Familie Wulf.
Sie organisierte den technischen Ablauf, die Verpflegung und war zuständig für Spezialwünschevon Einzelnen und ermöglichte erst mit ihrem Einsatz die Durchführung des Kolloquiums. 

MS

Einige Bücher aus der Feder von Dr. Rainer Rainer Karlsch (für weitere Informationen auf den gewünschten Buchtitel klicken)

Meine Einschätzung der Lesung von Dr. Karlsch

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Mit der Einladung durch Prof. Dr. Bernd Freyer hatte ich  am 08.07.2012 die Möglichkeit im Rahmen des Bergbau- und Aufbereitungstechnischen Kolloquiums an einer Lesung von Dr. Rainer Karlsch teilzunehmen. Wulfs Steigerstube in Seelingstädt war dazu ein absolut würdiger Rahmen. Den Schöpfern und Gestaltern dieser Traditionsstätte gebührt meine aufrichtige Anerkennung.

Die Ausführungen von Dr. Karlsch besonders auch die internationalen Einordnung der Wismut waren für mich sehr interessant.
Im Rahmen dieser Betrachtung wurde mir nochmals bewusst, was für ein gigantisches Unternehmen die Wismut eigentlich war. Ein Unternehmen welches alle Teilprozesse der bergbaulichen Produktion integriert hatte. Schließt man in diese Betrachtung die soziale Komponente der Wismut (Arbeiterversorgung, Transportwesen, Gesundheitswesen, Urlaubsgestaltung, Kultur und Sport) mit ein, gab es in der gesamten Welt kein vergleichbares Unternehmen.
Das Größte was die Wismut geschaffen hat, war die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeits-gefühl  der Bergleute.

Dieser Komplexität scheint mir Dr. Karlsch noch etwas fern zu stehen.

Ich finde es andererseits gut, dass solche Wirtschaftshistoriker wie Dr. Karlsch sich solchen Themen stellen und durch gezielte Recherchen und Befragungen von Zeitzeugen der Nachwelt ein möglichst objektives Bild der Legende „Wismut“ verschaffen.

So gigantisch die Wismut war, so gigantisch sind auch die Sanierungsleistungen, auch hier findet sich in der Welt kein Analogon.


Im Rückblick betrachtet ist es jedoch sehr bedauerlich, dass die „gigantische“ Wismut für die Menschheit keinerlei Fortschritte gebracht hat.



Wolfgang Henkel

28 Jahre Angehöriger der Wismut
ehemals im ORZ der GD



Einer der erfolgreichsten Nachkriegsromane ist ein Wismut Roman!

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Am 27.08.2012 erschien in der „Freien Presse“ ein Artikel über den Wismut Roman “Rummelplatz“. Es wird darin auf den Roman „Rummelplatz“ und dessen Autor aufmerksam gemacht. Das in der DDR nicht vollständig veröffentlichte Buch von Werner Bräunig ist seit fünf Jahren im Handel erhältlich. Erschienen ist es im Aufbau Verlag. Auf Anfrage der „Freien Presse“ teilte der Verlag mit, dass schon 120.000 Exemplare verkauft wurden. Ich sehe daran dass das Thema Wismut und die Geschichte der Wismut die Menschen heute noch genauso brennend interessiert wie unmittelbar nach der Wende. Werner Bräunig, ein geborener Chemnitzer, arbeitete in der Wismut. Er schreibt das wieder was er selbst Tag für Tag erlebte. In dem Sammelbecken Wismut treffen die unterschiedlichsten Menschen und Charaktere aufeinander. Kriegsheimkehrer, entwurzelte Menschen, Spieler, Glücksritter, Väter welche ihre Familien durchbringen mussten, überzeugte Kommunisten die die Welt verändern wollten, Kriminelle die lieber zur Wismut als ins Gefängnis gegangen sind. Steiger und Vorgesetzte aus dem alten Deutschland treffen auf eine sowjetische Schachtleitung. Der Alltag war durch Konflikte geprägt jedoch auch von dem Willen eine neue bessere Welt zu errichten. Jeder Tag brachte harte körperliche Arbeit, Gefahr im Berg und eine kaum zu beschreibende Kameradschaft der Kumpels. Jedoch gab es auch Alkohol, Raufereien, Wohnungsnot und überfüllte Wohnheime für Bergleute und ihre Angehörigen. Dieses Leben wurde ungeschminkt im Roman über die Wismut genau beschrieben. Es war kein Bericht über heroische Bergleute, den Helden im Kampf um den Frieden. Das schmeckte den Genossen um Ulbricht und Honecker gar nicht. 1965 wurde auf dem 11. Plenum der SED der Vorabdruck des Romans “ Rummelplatz“ so heftig angegriffen und zerrissen dass er nicht mehr erscheinen durfte. Dabei beeindrucken schon auf den ersten Seiten großartige Zeitgemälde welche die damalige Zeit und Gesellschaft facettenreich und spannend abbilden. Eine Zeit die wir, welche in den Siebzigern zur Wismut kamen, auch nur noch aus Erzählungen der „Alten“ kennen. Eine Zeit die auch den Grundstein für den Wandel gelegt hat für die Veränderungen in der Wismut ab den sechziger Jahren. Die Arbeitsbedingungen die wir kannten sind nicht mit den Arbeitsbedingungen der wilden Anfangsjahre der Wismut zu vergleichen. Schade dass der „Rummelplatz“ nie vollendet wurde. Es waren ursprünglich 2 Bände geplant. Nachdem sich sein Verlag zurückgezogen hat gab Werner Bräunig auf. Er ging den Weg seiner tragischen Helden. Werner Bräunig starb am 14.08.1976 in Halle-Neustadt. Seine Kinder sorgten dafür dass das Manuskript, welches sie zufällig entdeckten, dem Aufbau Verlag angeboten wurde. Der Verlag veröffentlichte das Meisterwerk der Nachkriegsliteratur. Es ist ein Buch welches Wismutkumpel ihren Enkel schenken um zu sagen, seht so schwer und kompliziert war der Anfang.
MS
Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild kann auf Amazon eine Leseprobe aus dem Stück eingesehen werden
Rummelplatz

Kapitel I "Mein Weg Zur Wismut" von Klaus Jakob

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Ich war noch keine 15 Jahre alt und hatte meine Grundschule mit guten Zensuren abgeschlossen, da ging die Suche nach einer Lehrstelle los. Üblich war es, das im September so eine Berufslehre beginnen sollte, aber es sollte nicht so sein und so verzögerte sich mein Start für das künftige Berufsleben um sechs Monate!
Verspätet begann ich dann meinen Berufswunsch - Lehre im Bahnbetrieb Gera als Maschinen- und Lokschlosser. Nach guter Ausbildung hielt ich dann nach anderthalb Jahren mein Facharbeiterzeugnis in den Händen bekam die Möglichkeit von (20 jungen Leuten) unter die „vier Besten“ als Lokschlosser für Reparaturen der Dampfloks meine Tätigkeit dort aufzunehmen. Die Entlohnung betrug 170 Mark, freie Fahrt bei der Bahn und körperlich zum Teil schwere Arbeit im so genannten „Lokschuppen!“
Da mein Wunsch eine Dampflok zu fahren gebremst wurde (ich war erst 17 Jahre und hatte zwei bis drei Jahre Schlossereiarbeiten durchführen müssen) war natürlich durch den geringen Verdienst mein Ziel etwas anderes. Es war 1953 und die Wismut hatte schon „Fuß in Ronneburg gefasst!“ Junge „Kumpels“ die ihren Weg bei der Wismut schon angetreten hatten, machten mir Mut und ich entschloss mich bei der so genannten Kaderabteilung hier in Ronneburg (Brunnenstraße) vorzusprechen!
Die erste Frage lautete, was wollen Sie arbeiten? Schlosserei arbeiten haben wir nicht und für Untertage sind Sie noch zu jung. Lkw-Transportarbeiten und Erdarbeiten für Schurfgräben und Schurfschächte können wir Ihnen anbieten! Transportarbeiten sind für Sie nicht geeignet, weil Sie nicht körperlich danach aussehen.
Das war mein Beginn bei Objekt 29. Ausgerüstet mit Arbeitsanzug, Gummistiefel und Wattejacke sowie Kreuzhacke und Schaufel wurde ich in eine Brigade (Team) eingestellt, wo der Brigadier eine Frau war und sonst nur junge Leute ungelernt die Erdarbeiten Aufnahmen. In meinem Bahnbetrieb hatte sich das schnell herumgesprochen „der geht zur Wismut“, da wird eine Schlosser-Stelle frei! Und schon hatte ich die Kündigung in der Hand und von meinem geringen Restlohn musste ich noch mein Werkzeug bezahlen, dass mir die Kollegen während meines letzten Arbeitstages versteckt oder entwendet hatten.
Somit hängte ich ca. zwei Jahren Schlosserarbeit (mit Lehrlingsausbildung), wo ich viel gelernt hatte an „den Nagel“ und ein neuer Abschnitt, sprich Wismut Tätigkeit begann. Über die ersten Erdarbeiten (Schürfgraben von 3,20 Meter Tiefe im Gessental Ronneburg) und später der Einstieg zum Vermessung, Probenehmer, Schulbesuch zum Facharbeiter für Geologie und Meisterschule-Bergarbeiterschule Eisleben und Gera Tinz werde ich meinen Werdegang fortsetzen.
Glück Auf
Klaus Jakob                                Ronneburg, 3. September 2012

Plauderei über das "Neue Berggeschrey"

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Am 17.Oktober 2012 konnte ich an einem Vortrag über den Stand
der Erkundung und Möglichkeit der bergmännischen Gewinnung der Rohstoffe teilnehmen..Ich bin beeindruckt, wie es dieser doch nicht all zu große
Vereinschafft,solche Persönlichkeiten, wie in diesem Vortrag, Herrn Dr.Richter, in die Wulfs Steigerstube zu bringen. Das ist der Verdienst von Prof.Dr.Freyer und dafürmöchte ich ihm danken.Herr Dr.Richter gab uns in wohltuend vorgetragener Form eine
sehr umfangreich und für uns alle verständliche Übersicht der
geologischen Erkundungen der Rohstoffreserven in Deutschland.
Dieser Vortrag und das anschließende Gespräch passten genau
zu dem, was sich der Verein auf die Fahne geschrieben hat. Tradition und Wissen um die Zukunft, das ist wohl die wichtigste Kombination auch für unsere nachfolgenden Gererationen. Erschüttert hat mich,als Dr.Richter uns sagte,dass für den möglichen Abbau dieser Vorräte kaum noch deutsche Firmen bereit stehen.Da fragt man sich schon, wohin sich das entwickelt.Nochmals Danke für die Einladung an den Vorstand des Vereins.
Für alle Zukunft ein herzliches


Glück Auf !
Karlheinz Gründel

Kurzbericht über die Veranstaltung in Wulfs Steigerstuben am 17.10.2012

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Am 17.10.2012 kamen wiedereinmal interessierte Bergleute aus
 dem Thüringer –und Sächsischen Raum zu einem hochinteressanten 
Vortrag zusammen. Organisiert wurde er durch den Bergbauverein 
Wulfs  Steigerstuben. Eingeladen hatte Prof. Dr. Freier Bernd
den erfahrenen Geologen Dr. Richter, Horst aus Freiberg. 
Das Thema lautete: 
Die Rohstoffvorräte im Osten Deutschlands, ihre Fundstätten 
und Ergiebigkeit, sowie die mögliche Vermarktung für den 
Weltmarkthandel.
Dr. Richter  gab zunächst einen Überblick über die schon zu 
DDR-Zeiten erkundeten Rohstoffe, im sächsischen Raum, 
wie das Erzgebirge und im Lausitzer Raum. Hier handelt es sich
um Kupfer, Zinn, Wolfram, Nickel, Flussspat und seltene Metalle
 für die elektronische Industrie. Durch die knapp werdenen 
Rohstoffe in der Welt, bekommen besonders Kupfer,
Zinn, Flussspat, Nickel, Wolfram und andere Spurenmetalle 
enorme Bedeutung. Die Preisentwicklung hat sich so verändert, 
dass abbauunwürdige Metalle,  heute durch die enormen
Preisanstiege wieder interessant werden, abgebaut zu werden.
So die erkundete Kupferlagerstätte im Raum Weiswasser, die 
zu DDR-Zeiten erkundet wurde, aber nicht abgebaut werden
 konnte, da die Geldmittel hierfür fehlten.
Der Bergbau in Ehrenfriedersdorf zu DDR-Zeiten eingestellt wurde, 
Grund zu niedrige Erlöse.  Heute sieht die Sachlage ganz anders aus. 
Für die Tonne Zinn erhält man das Zehnfache und mehr auf dem 
Weltmarkt. So führte Dr. Richter viele Beispiele an, wie zu DDR-Zeiten
nach Rohstoffen erkundet wurde, die dann dem Rotstift in ihrer 
Vollendung zum Opfer fielen. Interessant waren seine Ausführungen 
über die heutige Vergabe von Erkundungsbohrungen zur Erschließung
 der Rohstoffressourcen und deren späteren Abbaues.
In vielen Fällen bestätigten die Nachbohrungen, die schon vorhandenen
 Aufrisse aus DDR-Zeiten. Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass 
die Bergbautätigkeit speziell im Erzgebirgischen Raum sowie in der 
Lausitz  eine Wiedergeburt erleben wird. Zwar nicht mehr mit einen
 hohen Aufwand, wie zu DDR-Zeiten und nicht mehr mit so vielen 
Arbeitskräften. Die Effektivität des Abbaues steht im Vordergrund.
Dr. Richter verwies auf ein Mangel in der Wirtschaft, dass zur Zeit im
gesamten deutschen Raum, keine bergmännischen Ausrüstungen
zur Gewinnung von Rohstoffen produziert werden. Damit kommt 
es dazu, dass es mehr ausländische Unternehmen gibt, die sich für den
Abbau der Rohstoffe in unserem Gebiet bewerben. Sie bringen ihre 
Technologien und Arbeitsmittel ein, die einst von der deutschen 
Industrie bestimmt wurden. Damit erleidet unsere Bergbautradition 
einen schweren Rückschlag, wenn nicht auch das Aus für den gesamten
 deutschen Bergbau zukünftig. Wir werden zusehen müssen, wie das Ausland
unsere Rohstoffe abbauen wird und ihren Nutzen davon ziehen wird.
Für die Teilnehmer am Vortag waren die Ausführungen von Dr. Richter 
sehr interessant. Mit seiner ungezwungenen Vortragsweise und 
fachmännischen Kompetenz wurde der Vortrag für alle Teilnehmer
 eine Auffrischung der bergmännischen Gegebenheiten und
der neuen Sachlage über die Gewinnung von Rohstoffen der Zukunft.

Ein Dankeschön an Dr. Richter und dem Organisator 
Professor Dr. Freier, Bernd.

Wir wünschen uns für die weitere Zukunft solche interessanten 
bergmännischen Vorträge, damit die bergmännische Tradition im 
Thüringer und Sächsischen Raum erhalten bleiben möge.


Glück Auf

Dieter Koziolex

Hieronymus Jobsens sinnreiches ABC-Büchlein Jahr 1780 in Freiberg veröffentlicht

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Hieronymus Jobsen
hellpolierte
Fibula Matallica
id est
sinnreiches
A-B-C-Büchlein
für
ehrsame
Berg- und Hüttenleut


A
Die Ausbeut lohnt des Bergmanns That.
Arschleder trägt man nicht zum Staat
B
Ein Bergbeamter fährt oft an,
Zumal wenn er zu Bier nicht kann
C
Carbonatspat und nicht „Kalkspat“ sprich
Aus Cedernholz mach Thürstöck nicht.
D
Beim Durchschlag bohrt man Wasser an.
Auch durch Dinte man Gruben ersaufen kann.
E
Ertz giebt`s genug, wo man`s nicht sucht.
Ein Eigenlöhner  häufig flucht.
F
Kein Förderschacht ohn`Erz ist nutz.
Gar stattlich steht ein Federstutz.
G
Die Gänge streichen kreuz und quer:
Der Geognoste läuft hinterher.
H
Gar stänkig ist der Hüttenrauch:
Herr Ökonomus ist es auch.
I
Das Insellicht brennt ohn´Gefunkell,
Im Innern der Natur ist dunkel.
J
Nicht jeder zum Probierer taugt;
Das Jungfernblei man dazu braucht.
K
Wer Kure hat, auf Asbeut hofft.
Der Kies ist ohne Silber oft.
L
Der letten steht in Gängen an.
Lehmbatzen braucht der Hüttenmann.
M
Markscheidermacht den Grubenriß.
Gar Mancherlei ist ungewiß.
N
Bei Nachtschicht krankt  der Ofengang,
Doch bleibt die Nase immer lang.
O
Vor Orte bohrt man wacker d`rauf.
Der Obersteiger spricht: Glück Auf
P
Pochstempel seyn stark vorgeschuht.
Die alten Pumpen ziehn nicht gut.
Q
Treibt Strecken man in Quergestein,
Bricht wilder Quarz in Massen ein.
R
Durch`s Rösten Silber wird verdunst`t.
Remedium heist die Hüttenkunst.
S
Das Schmelzen concentrirt den Lech.
Die Schlacke frißt viel Silber weg.
T
Auf`s Trapprich sich der Bergmann setzt.
Das dikste  Treibsel reißt zuletzt.
U
Umschmelzen macht oft viele Noth;
Leicht  schmelzt sich übermärkig Loth.
V
Verblasen wird das Antimon.
Verrechnet ist manch Silber schon.
W
Der Waagemeister wiegt genau;
Und was er wiegt, weiß seine Frau.
X
Xantippe ist `ne listge Hex.
Ein X fürn U heist prima lex.
Y
Ein Ypslon braucht der Bergmann nicht;
Er mauset nie ein Inseltlicht.
Z
Zubuß verteilt man auf die Köpf;
Der Zubußbrot dreht d`ran die Zöpf.








Kapitel II “ mein Weg zur Wismut!“ Von Klaus Jakob

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Ab 13.05.1953 war ich mit Arbeitsvertrag und Lohngruppe IV mit einem Arbeitslohn (ca. 265 Mark) im Objekt 29 in der Such- und Schurf- Abteilung als sogenannter „Schurf- und Kanalarbeiter“ angestellt. Man bekam einen Probus! (russisch), musste den deutschen Personalausweis in der Kaderabteilung abgeben und war somit ab diesem Tag ein Wismut - Kumpel!
Ausgerüstet mit dem typischen “Wismut-Arbeitsklamotten“, angefangen: “Unterziehwäsche (grau), weiße Fußlappen, Gummistiefel, Arbeitshose und Arbeitsjacke (blau), Wattejacke, Schutzhelm und Arbeitshandschuhe! Ich kann nicht genau sagen, ob ich die erste Zeit Arbeitsschuhe statt Stiefel getragen habe? und dazu eigene Socken!? Doch es erfolgte die Zuteilung der Arbeitsgeräte, die aus einer Schaufel und einer Kreuzhacke bestanden! Die Kreuzhacke konnte jeweils vom Schmied ausgetauscht werden, wenn Spitze und Meißelseite „stumpf“ waren. An meinen Stützpunkt, wo ihr die Gerätschaften abstellten und Arbeitsklamotten tauschten, kann ich mich nicht mehr erinnern!?
-              Vielleicht wie es oft so üblich war, gingen wir in den Arbeitssachen nach hause und wechselten dann in Privatsachen um! Die Arbeitsorte lagen in den ersten Monaten an der „Peripherie“ von der Stadt Ronneburg, wo wir nur teilweise mit einem Lkw-Fahrzeug am Arbeitsplatz transportiert worden! Es ist lange her, und man vergisst so vieles aus dieser Zeit! Aber die ersten Arbeitseinsätze sind doch noch Kopf und diese kann ich der Nachwelt schildern!
-          Unser Team, zu dieser Zeit, oder überhaupt im Bergbau spricht man von einer Brigade, bestand aus sieben Arbeitern, davon der Brigadier eine Frau (Bemerkung von mir: „Sie war ein prima Kumpel!“)
-          Spreche ich heute noch davon zu jungen Leuten von einer Brigade: Denken Sie ich rede von der Armee, und die Bergmannssprache, (die ich selbst erst lernen musste), ist nun einmal eine eigene Sprache mit “Ausdrücken“ gewesen!
-          Am Arbeitsort (im Feld und Flur) angekommen, wurden wir von den so genannten „Kanalsteiger“ eingewiesen und welche Leistung zu vollbringen sind, um auf unseren Grundlohn mit Zuschlägen zu kommen! Die Vermesser (Markscheider), war auch ein ganz neuer Begriff, hatten Rechtecke mit Holzpfählen abgesteckt, in der Größenordnung ca. 15 × 1,2 Meter. Es waren die ersten Maße für einen Kanalschurf, die ich kennen lernte und noch im Kopf habe. Der „Schurf“ sollte per Hand 3,2 Meter tief ausgehoben werden und musste an der „Sohle“ (Schurftiefe) noch eine Breite von 0,7 Meter aufweisen, damit man mit der Schaufel noch arbeiten konnte und der Geologe, Geophysiker (waren zu dieser Zeit nur Russen) und Markscheider noch stehen und sich drehen konnten. Pro Arbeiter und Schicht hatte jetzt jeder ca. drei Kubikmeter Erdreich auszuheben, damit eine 100 Prozent Norm erfüllt wurde. Es war mir “ mulmig“ im Kopf und ich glaubte immer noch nicht, auf was ich mich da eingelassen hatte, um hier Geld zu verdienen! Wer heute mal nachdenkt, und hat stundenlange Gartenarbeit gemacht, der wird wissen, was nach einigen Stunden die Gelenke und das Kreuz sagt!
-          Irgendwie musste ich doch nun anfangen! Um mich nicht zu blamieren hatte ich die große Klappe und wollte loslegen, aber so schnell ging es nun auch wieder nicht. Jetzt teilte uns unser „Chef der Truppe“ mit welcher Sicherheit wir einzuhalten hätten, um uns nicht gegenseitig auf die Füße zu treten und mit der Kreuzhacke zu verletzen! Helm und Handschuhen tragen und auch die Wattejacke ausziehen können! Das  war die Sicherheit.
-          Jeder bekam einen Abschnitt von ca. drei Meter Länge, man sollte fortlaufend zum nächsten „Kumpels“ stehen, um diesen im Blickfeld zu haben! Erklärt hatte man uns immer noch nicht, warum die „Gräben“ angelegt und ausgehoben werden und warum so breit und so tief!? Die Fragen nach einem Baggergerät oder die Pickhammer haben sich schnell erübrigt! Wie beim Chinesen, viele Leute, alles Handarbeit, es darf nicht viel kosten, die Leistung hoch und die Qualität muss stimmen! Letzteres merkten wir, wenn der Markscheider kam und sein Bandmaß ausrollte und noch“ Nacharbeit „ verlangte!
-          Die ersten Wochen für mich waren harte Arbeit trotz Handschuh gab es Blasen an den Händen das Kreuz und die Gelenke wurden enorm belastet! An schönen Tagen, wenn die Sonne uns den Rücken braun und rot brennen ließ, (man konnte ja mit freiem Oberkörper arbeiten), kam schnell der Sonnenbrand! Ja, ich hatte mich ja laut Arbeitsvertrag verpflichtet, mit „Steine und Erden“ bei der Wismut zu arbeiten, und Geld zu verdienen!
-          Die Oberflächenerdarbeiten gingen bei jedem verhältnismäßig gut, da man ja nur die Grasnarbe und den Mutterboden abstechen konnte und gesondert zu Seite legte. Auch bei Ton- und Lehmschichten ging es noch gut voran und die Auswurfhöhe war noch gering. Je tiefer man in die Erdschichten sich „einbuddelte“ umso schwieriger wurde es doch. 3 m³ fester Boden gab doch im Aushub ein riesiges Lockermaterial!  Es kam in der Tiefe, manchmal schon bei 50 cm das erste „feste Gestein“ in Form von verwitterten, z.T. mit Kies durchsetzten Tonschieferschichten. Der Geologe, wie ich es später lernte, spricht von anstehenden „Grundgebirge“! Der Vortrieb ging langsamer und die Kreuzhacke wurde Zusehens stumpfer! Man schaute zu seinem Vordermann und auch hier hallen die „Hackenschläge“ hell auf die Schichten.
-          Unsere „Brigade-Frau“ machte kaum eine Pause und brachte zum Teil die doppelte Leistung, damit wir die „Brigade-Norm“ erfüllten.
-          Schicht für Schicht kam der Steiger und brachte neue Kreuzkacken und fragte uns wie es geht? Mit Vortrieb in die Tiefe wurde die Aushubhöhe immer höher und man musste sah stufenweise das Haufwerk platzieren, damit es letztlich oben ordnungsgemäß abgelagert werden konnte. Den Vordermann konnte man bald nicht mehr sehen und am „Teufenende“ von 3,2m war es fast doppelte Körperhöhe! Der Steiger brachte die ersten Holzfahrten (Leitern), damit wir ein- und aussteigen konnten. Tag für Tag der gleiche Rhythmus und das bei wechselnden Wetterverhältnissen. Immer in Watte- oder Gummijacke. Teilweise mussten an den Schurfgrabenrändern jetzt Versteifungen aus Brettern und Balkenhölzern angebracht werden, damit der Graben uns nicht von oben zuschüttete. Ich hatte gut gesagt die „Schnauze“ voll und wollte manchmal aufgeben!
-          Der Steiger und unsere Brigadeleiterin machten uns Mut uns so hatten wir doch oft schnell genug wieder einen Schurfgraben fertig, den der Markscheider aufmessen konnte und die ausgehobenen m³  errechnete und bei guter Leistung ein Zuschlag zum Grundlohn kam (mehr wie 290 Mark haben wir nicht verdient!!)?
-          Als ich eines Tages das erste Mal den Geologen im Graben arbeiten sah, kam mir beim Zusehen seiner Arbeit der Gedanke so was kannst du auch erlernen und die Knochen bleiben heil! Frage und Antwort beim Steiger hin und her und ich wurde nach ca. 1 Jahr Schurfarbeiter – „Probenehmer!“ und Helfer bei einem Kollegen in der gleichen Abteilung, sie nannten es Strukturabteilung!
-          Zwischenzeitlich, damit ich das nicht vergesse, habe ich auch die Arbeiten mitgemacht, die noch mehr Mühe und Kraft erforderten! Die Gräben mussten ja per Hand wieder zugeschaufelt werden und hier verfluchte ich diese sture Arbeit am meisten.
-          Das ausgeworfene Erdreich war oft hart wie Beton und musste mittels Kreuzhacke wieder gelockert werden. Erst am Schluss unserer Arbeit kam die Planierraupe und drückte das Erdreich fest zusammen, um später den Mutterboden und die Grasnarbe wieder aufnehmen zu können. Es folgte dann meinerseits die Umsetzung zum Probenehmer und somit kam ich dem  Facharbeiter zur Geologie schon etwas näher.
Kapitel III folgt
-          Übergang Kapitel III zum geol. Facharbeiter in der Übertage Bohrung, Kartierung usw., sowie geol. Betreuung von 15 Bohrbrigaden. Bohr-Abtl. I Obj. 29, die Geologie hatte mich gepackt!



Wenn Halden zu Vulkanen werden


Mettenschicht in der SDAG Wismut

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von Dieter Koziolex ehemaliger Bereichsökonom im BB Schmirchau

Die Mettenschichten im Bergbau haben eine sehr lange Tradition. Schon in den ersten Jahren des Silbererzabbaues im Erzgebirge wurde die letzte Schicht vor dem Weihnachtsfest dazu genutzt, sich derer zu erinnern, die im Jahr durch Unfälle ums Leben kamen. Gleichzeitig wurde der Produktionserfolg des Jahres gefeiert, denn mit der letzten Schicht wurde die Jahresarbeit bis zum neuen Jahr eingestellt. Die Mettenschichten wurden immer von den kirchlichen Würdenträgern begleitet. Sie gaben den festlichen Rahmen an. Die Mettenschichten wurden zum größten Teil in den Übertage eingerichteten Buß- und Beetstuben vorgenommen. Verabreicht wurden Stollengebäck, Fettbemmen und traditioneller Glühwein.
In der Neuzeit wurden die Mettenschichten im Bergbau stark vernachlässigt. Das war dem geschuldet, dass die jeweiligen herrschenden Klassen den Einfluss der Kirche zurückdrängten. Doch das Begehren der Bergleute, in der Vorweihnachtszeit den Jahresabschluss zu feiern, fand überall da, wo Bergbau getätigt wurde, seine unbewusste Fortsetzung. Gerade in den Bergbaubetrieben der SDAG Wismut wurde es zur Tradition, in der letzten Schicht vor Weihnachten und Neujahr den Abschluss des Jahres vor Ort zu feiern. Die leitenden Funktionäre und staatlichen Leiter der Bereiche nahmen sich Zeit, die Kumpel vor Ort zu besuchen, um gemeinsam mit ihnen den Jahresabschluss zu feiern. Die Brigaden (Teams) organisierten in liebevoller Kleinarbeit den festlichen Rahmen. Ein bis zwei Stunden vor Schichtende wurde die Arbeit eingestellt. Die Dispatcherräume Untertage waren auf den einzelnen Sohlen geeignete Räumlichkeiten für die Lokfahrer und Begleiter, um den Abschluss des Jahres zu feiern. Ähnlich wurde in den Steigerstuben der Hauerbrigaden gefeiert. Das Reparaturpersonal wie Schlosser, Elektriker, die Anschläger und Aufrücker, die Wippermaschinisten und andere haben eigens in ihren Werkstätten und Sammelpunkten den Jahresabschluss gefeiert. Überall wo man hinkam, brannte kein elektrisches Licht mehr, sondern warme Kerzenlichter strahlten einem entgegen. Der Duft von Kaffee, Pfefferkuchen und Stollen kam einem entgegen. Kostproben wurden uns freundlicherweise gereicht. Es kam zu freundlichen Gesprächen. Dankesworte für die geleistete Arbeit des Jahres wurden ausgesprochen und weiter ging es zur nächsten Brigade, denn viel Zeit blieb einem nicht zur Verfügung, wollte man allen Brigaden einen Besuch abstatten. Aus den geführten Gesprächen mit dem Kumpel verspürte man Zufriedenheit und ein bisschen Stolz, über die geleistete Arbeit. Aber auch kritische Anmerkungen zur Produktionsorganisation wurden geäußert. Manche Anregung konnte mitgenommen werden, damit sie in den nächsten Tagen umgesetzt werden konnte. Das Vertrauensverhältnis von Kumpel zu leitenden Personal verbesserte sich zusehends mit der Umsetzung der Anregungen. Die gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kumpel und dem ingenieurtechnischen Personals, was heute in der Wirtschaft nur geringe Ausnahmen sind, war ein Markenzeichen in unseren Bergbaubetrieben. 
Es ist auch heute richtig, dass wir über diese Seiten, die sicherlich positiv waren, berichten. Nicht nur schlechte Erlebnisse gab es, sondern die Herausstellung mancher Gegebenheiten, die positiv waren, gilt es für unsere nachkommende Generation nahe zu bringen.

Nachtrag: 20. Alt-Invester-Treffen 19.10.2012 von Klaus Binnenhei

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Invester

Das 20.  Alt-Invester-Treffen wurde am 19.10.2012 in der Gaststätte „Zur Linde“ in Linda durchgeführt. Alfred Vielmuth und Klaus Binnenhei  organisieren das Alt-Invester-Treffen  des Aufbereitungsbetriebes 102 der ehemaligen SDAG Wismut seit 20 Jahren. Hier treffen sich Kumpels die mit dem Investgeschehen der SDAG Wismut beschäftigt waren. Die Teilnehmer waren in der ehemaligen Generaldirektion, dem Projektierungsbetrieb, dem BMB 17 und dem Aufbereitungsbetrieb beschäftigt.

In der Vergangenheit war auch die Wulfssteigerstube zweimal Treffpunkt bei dieser Zusammenkunft.
Klaus Binnenhei  begrüßte alle Teilnehmer und wünschte allen einige schöne Stunden, zum nun schon 20. Treffen. Herr Müller, Dietmar als Vorstandsmitglied des Traditionsvereines Wismut informiert uns gemeinsam mit Herrn Dietmar Leupold in mit einem Vortrag über den „Stand und die Ergebnisse aus dem Zeitzeugniskonzept – vom Bergbau zur Sanierung“.
Herr Gerlach (ehemals Projektierungsbetrieb) übergab eine CD von ausgewählten Aufnahmen der
Alt-Invester-Treffen von 2005 und 2007. Er setzte seine Filmaufnahmen auch zum 20. Treffen fort.
Vielen Dank
Alfred 
Lampe
Viel Aufmerksamkeit bekamen die neuen Attraktionen zB. die „Straße der Bergbau-Kultur“ .
Sie umfasst industriegeschichtliche und kulturhistorische Zeitzeugnisse des Uranerzbergbaus und der Sanierung im Thüringer Vogtland speziell in den Landkreisen Altenburger Land und Greiz. Immerhin 33 „Haltestellen“ markieren besondere Orte und bieten Informationen dazu.
Herr Leupold erläutert die CD über  2 Alt-Invester-Treffen im Sportlerheim Seelingstädt und im Schloss Wolfsbrunn in Hartenstein mit dem Kurzbesuch im Traditionsbetrieb „Blema“ (Gebrüder Leonhardt GmbH&Co.KG Belma Kircheis) in Aue.  Herr Horst Jobs übergab dem Klaus Binnenhei einen Steigerhammer für das Museum Wulfs Steigerstube in Seelingstädt. Herr Weinl wurde gewürdigt für das Schreiben des ersten Chronikbandes des AB 101 Crossen. Da das erste Buch ein großer Erfolg war, ist er bereits beschäftigt mit dem zweiten Band.
An Essen und Trinken mangelte es auch nicht. Die Betreiber der Gaststätte, Familie Grund, hatten extra für uns ein Schlachtfest ausgerichtet.
Gegen 21 Uhr endete das Treffen. Danke allen Mitwirkenden und Organisatoren
in der Hoffnung uns nächstes Jahr alle gesund wieder zu sehen,
wird diese Dokumentation des immerhin schon zwanzigsten Treffen beendet.


Mettenschichten 2012

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1.Veranstaltung am 30.11.2012

Diese Veranstaltung besuchten ehemalige Bergleute und Hinterbliebene von Bergleuten aus Seelingstädt und deren Umgebung.
Das ist eine Gemeinschaft, die sich seit Beginn dieser Veranstaltungen jährlich immer wieder in unserer Museumsstätte zum Jahresausklang trifft.
Das Steigerlied, welches zu Beginn jeder Veranstaltung wie eine Hymne von allen Teilnehmern in aufrechter Haltung mitgesungen wird, verleiht Gänsehaut, einen Rückblick in die Vergangenheit und oft rollt auch eine Träne über die Wangen.
Traditionell gibt es anlässlich einer solchen Veranstaltung einen Bergmannsschnaps und selbstgemachte leckere „Fettbemmen“.
Als Vereinsvorsitzende habe ich die Veranstaltung eröffnet.
Unser Vereinsmitglied Karla Steinmüller hat die Veranstaltung organisiert.
Sie hat Herrn Werner Grunewald und Hans Georg Fröber vom Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde e.V. gewonnen, um eigen erlebtes anhand eines Bildervortrages „Geologie, Minerale und Bergbau im Kamsdorf-Saalfelder Bergbaurevier in unserer Runde zu erläutern.
Das war ein fesselnder Vortrag. Man musste schon sehr unwegsame und vor allem auch sehr enge Gesteinsräume durchforsten, manchmal konnte man nur durch Felsspalten kriechen, um an die tollen Minerale zu gelangen.
Hochachtung auch vor dieser körperlichen Leistung!
Da waren schon geübte Sammler am Werke.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mitgliedern dieses Vereins. Sie haben diesen Vortrag kostenlos durchgeführt und würden uns auch anlässlich anderer Veranstaltungen wieder unterstützen.
Karla Steinmüller hat noch einige Worte zum denkwürdigen Datum 30.Juni 2012, zur Einweihung des Geleucht, gesprochen und uns das Gedicht „Die begehbare Grubenlampe“ von Karin Schult vorgetragen.
Eine Veranstaltungsteilnehmerin hat einen Antrag für einen Gedenkstein für Ihren bereits verstorbenen Mann, einem ehemaligen Wismutkumpel entgegengenommen, um einen denkwürdigen Platz auf der begehbaren Landkarte als Erinnerung an ihn zu reservieren.
Nach dem Programm wurde die Zeit genutzt, um noch rege in der Vergangenheit zu schwelgen.
Die Teilnehmer haben bereits für die Mettenschicht im Jahr 2013 Plätze reserviert.
Kerstin Rathsmann
Vereinsvorsitzende

Mettenschichten 2012

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letzte Veranstaltung am 14.12.2012


Die letzte Veranstaltung im Jahr 2012 besuchten ausschließlich die Vereinsmitglieder mit Ihren Partnern.
Zwei neue Mitglieder wurden an diesem Abend herzlich begrüßt und in unserer Gemeinschaft aufgenommen.
Der Ablauf der Mettenschicht verlief traditionell mit Steigerlied, Bergmannsschnaps und „Fettbemmen“.
Klaus Jacob, der an diesem Tag seinen Geburtstag im Kreise seiner Familie feierte, hat uns einen Weihnachtsgruß überbracht, der vor allen Mitgliedern an diesem Abend empfangen wurde, zwei Exponate, die er unserem Verein als Schenkung übergab. 
Unser Vereinsmitglied Klaus Mehlhorn hat uns eine besondere Überraschung bereitet.
Anlässlich unseres 5. Jahrestages haben die Vereinsmitglieder am 14.06.2012 unter anderem das Uranmuseum in Bad Schlema besichtigt, eine Grubenbefahrung in Schneeberg vorgenommen sowie den Kurpark in Bad Schlema besucht. Klaus hat die wichtigsten Momente mit seiner Kamera festgehalten und einen Film als Erinnerung erstellt.
Diese 20 Minuten widerspiegeln unser Vereinsleben sehr lebendig.
Wir wünschen uns noch viel solche schönen Vereinserlebnisse.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch

und für das kommende Jahr viel Gesundheit, Glück und Erfolg. 

Kerstin Rathsmann
Vereinsvorsitzende         

Neujahrsgrüße

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Förderturm
Der Vorstand des
 "Vereins zur Förderung des Andenkens der bergmännischen Tradition - Wulfssteigerstube  e.V." Seelingstädt 
wünscht allen Mitgliedern, Freunden, Symphatisanten, Förderern und Geschäftspartnern einen kräftigen Start in das neue Jahr 2013 und uns weiterhin eine erfolgreiche Zusammenarbeit. 
Wir bedanken uns für Ihr Engagement für unseren Verein in 2012. 

                                                     Glück Auf!
                                               Prof. Dr. Bernd Freyer 
                                              Stellv. Vors. des Vereins    
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