Am 17.10.2012 kamen wiedereinmal interessierte Bergleute aus
dem Thüringer –und Sächsischen Raum zu einem hochinteressanten
Vortrag zusammen. Organisiert wurde er durch den Bergbauverein
Wulfs Steigerstuben. Eingeladen hatte Prof. Dr. Freier Bernd
den erfahrenen Geologen Dr. Richter, Horst aus Freiberg.
Das Thema lautete:
Die Rohstoffvorräte im Osten Deutschlands, ihre Fundstätten
und Ergiebigkeit, sowie die mögliche Vermarktung für den
Weltmarkthandel.
Dr. Richter gab zunächst einen Überblick über die schon zu
DDR-Zeiten erkundeten Rohstoffe, im sächsischen Raum,
wie das Erzgebirge und im Lausitzer Raum. Hier handelt es sich
um Kupfer, Zinn, Wolfram, Nickel, Flussspat und seltene Metalle
für die elektronische Industrie. Durch die knapp werdenen
Rohstoffe in der Welt, bekommen besonders Kupfer,
Zinn, Flussspat, Nickel, Wolfram und andere Spurenmetalle
enorme Bedeutung. Die Preisentwicklung hat sich so verändert,
dass abbauunwürdige Metalle, heute durch die enormen
Preisanstiege wieder interessant werden, abgebaut zu werden.
So die erkundete Kupferlagerstätte im Raum Weiswasser, die
zu DDR-Zeiten erkundet wurde, aber nicht abgebaut werden
konnte, da die Geldmittel hierfür fehlten.
Der Bergbau in Ehrenfriedersdorf zu DDR-Zeiten eingestellt wurde,
Grund zu niedrige Erlöse. Heute sieht die Sachlage ganz anders aus.
Für die Tonne Zinn erhält man das Zehnfache und mehr auf dem
Weltmarkt. So führte Dr. Richter viele Beispiele an, wie zu DDR-Zeiten
nach Rohstoffen erkundet wurde, die dann dem Rotstift in ihrer
Vollendung zum Opfer fielen. Interessant waren seine Ausführungen
über die heutige Vergabe von Erkundungsbohrungen zur Erschließung
der Rohstoffressourcen und deren späteren Abbaues.
In vielen Fällen bestätigten die Nachbohrungen, die schon vorhandenen
Aufrisse aus DDR-Zeiten. Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass
die Bergbautätigkeit speziell im Erzgebirgischen Raum sowie in der
Lausitz eine Wiedergeburt erleben wird. Zwar nicht mehr mit einen
hohen Aufwand, wie zu DDR-Zeiten und nicht mehr mit so vielen
Arbeitskräften. Die Effektivität des Abbaues steht im Vordergrund.
Dr. Richter verwies auf ein Mangel in der Wirtschaft, dass zur Zeit im
gesamten deutschen Raum, keine bergmännischen Ausrüstungen
zur Gewinnung von Rohstoffen produziert werden. Damit kommt
es dazu, dass es mehr ausländische Unternehmen gibt, die sich für den
Abbau der Rohstoffe in unserem Gebiet bewerben. Sie bringen ihre
Technologien und Arbeitsmittel ein, die einst von der deutschen
Industrie bestimmt wurden. Damit erleidet unsere Bergbautradition
einen schweren Rückschlag, wenn nicht auch das Aus für den gesamten
deutschen Bergbau zukünftig. Wir werden zusehen müssen, wie das Ausland
unsere Rohstoffe abbauen wird und ihren Nutzen davon ziehen wird.
Für die Teilnehmer am Vortag waren die Ausführungen von Dr. Richter
sehr interessant. Mit seiner ungezwungenen Vortragsweise und
fachmännischen Kompetenz wurde der Vortrag für alle Teilnehmer
eine Auffrischung der bergmännischen Gegebenheiten und
der neuen Sachlage über die Gewinnung von Rohstoffen der Zukunft.
Ein Dankeschön an Dr. Richter und dem Organisator
Professor Dr. Freier, Bernd.
Wir wünschen uns für die weitere Zukunft solche interessanten
bergmännischen Vorträge, damit die bergmännische Tradition im
Thüringer und Sächsischen Raum erhalten bleiben möge.
Glück Auf
Dieter Koziolex